Passion 7. Die Einsetzung der EucharistieDas Wesen der Eucharistie gemäß den Berichten über ihre EinsetzungDie Einsetzung der Eucharistie durch Christus ist uns in den sogenannten Einsetzungsberichten überliefert;sie finden sich bei den Synoptikern und sind beinahe identisch (mit kleineren Unterschieden). Ihnen sehrnahe ist 1 Co 11,23-25, wo Paulus des Vermächtnisses des Herrn gedenkt. Der Lukastext ist derausgiebigste. Mt und Mk lassen den erläuternden Relativsatz beim Brotbrechen aus, „der für euchhingegeben ist“, doch findet er sich bei Paulus. Die Konsekration des Kelches fällt in den 4 Berichtenunterschiedlicher aus: Lk und Paulus legen anscheinend besondere Betonung auf den Kelch, dieses Gefäß fürden Wein, und sehen darin das Sinnbild des Neuen Bundes, während Mk und Mt ausdrücklich sagen: "dasBlut des Bundes, das für viele vergossen wird".Diese 4 ‘Einsetzungsberichte’ stenographieren nicht einfach die Worte Jesu. Als sie entstanden (1 Co gegen541, feierte man die Eucharistie schon seit mindestens einer Generation. So vermitteln die Berichte ein Bildder apostolischen Gemeinschaftseucharistie. Sie versuchen jedoch, die Überlieferung zu bewahren. Sie sindüberzeugt, daß sie die Einsetzung durch Jesu genau nachahmen, in Form und Absicht, obwohl sie eineWeiterentwicklung der Zelebration widerspiegeln, wo die Konsekration von Brot und Wein deutlichernebeneinander gesetzt werden. Wahrscheinlich wurden erklärende, interpretierende Ausdrücke eingeführt; siesind nicht wirklich neu, sondern können einfach aus Jesu Absicht und Anspruch abgeleitet werden: Was dortvorausgesetzt wird, wird uns in leicht verständlicher Form nahegebracht.Man könnte sagen, daß der Text 'theologisiert': daß er erklärt und erläutert, was die Gemeinde schon seitlangem getan hatte: die feierliche Ausführung dessen, was der Herr angeordnet und eingesetzt hat ("Tutdies") ist älter als dessen Verschmelzung mit theologischer Erklärung. Dennoch geht diese Interpretationauch auf diejenigen zurück, die be...
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