TRAUERMETTEN ("Pumpermette")Die Metten sind von dem einen großen Gedanken der Passion getragen; sie sind eine Trilogie vom LeidenJesu.Die Gründonnerstagsmette ist der Auftakt in das große Drama; der Grundgedanke ist die Passion Christiin ihren Ursachen und ihrer Auswirkung. Die Höhepunkte sind: die Ölbergszene, Judas, die Einsetzung derEu- charistie. Die Mette versagt sich noch absichtlich den hohen dichterischen Schwung, denn sie will nureinleiten. Die Karfreitagsmette ist der Höhepunkt der Trilogie: das Kreuzesdrama selbst. Die Handlungspielt auf der Höhe von Golgotha. Diese Mette ist auch die ergreifendste und traurigste von allen.Die Samstagmette bringt schon eine Entspannung; die Mette atmet Ruhe nach dem Sturm, erhebt sich zurAu- ferstehungshoffnung, kehrt aber wieder zur Trauerklage zurück, wenn sie die Wunden des Herrn blutensieht.Die Trauermetten haben einige Eigentümlichkeiten gegenüber den übrigen Metten des Jahres. Sonstwährend des Jahres wird die Mette feierlich eingeleitet durch einen Weckruf, das Invitatorium, und durchGebeten und Versen umkränzt; Die Trauermetten aber fangen unvermittelt, ohne Einleitung an und schließenebenso unvermittelt. Was sonst an anderen Tagen dem Offizium einen kalten Anfang und ein unschönesEnde geben würde, das ist in den Kartagen ein ergreifender Ausdruck der Trauer. Die Seele staunt: esmangelt ihr etwas, und da sie sich erinnert, daß jetzt der Heiland seinen Jüngern und dem Leben entrissenwird, so wird sie von Schmerz und Trauer ergriffen. Aus diesem Grunde werden auch die Psalmen nicht wiesonst mit dem "Ehre sei dem Vater" geschlossen [Liturgiegeschichtlich ist das Fehlen dieser Stücke in derälteren Form der Mette begründet, die uns hier erhalten ist].Diese Nachtwachen setzen die Dunkelheit im Gotteshaus voraus. Vor entblößtem Altare wird es vollzogen.Die Priester erscheinen nicht im festlichen Chorkleid. Keine Orgel begleitet den Gesang. Vor dem Altar stehtein Triangel mit 14 gelben und einer weißen Kerze. Der ursprüngl...
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